In diesem Ratgeber erfahren Sie alles, was Sie über den Federmohn wissen müssen. Wie Sie die Staude pflanzen, pflegen, schneiden und vermehren.

Federmohn
Die filigranen Blüten des Federmohns. © Владимир Дяченко / stock.adobe.com

Der Federmohn (Macleaya cordata) bietet einen imposanten Anblick im Garten. Das ursprünglich in Asien beheimatete Mohngewächs kann Höhen von mehr als zwei Metern erreichen. Die cremefarbenen Rispenblüten erfreuen das Auge. Für die Staude sollte ausreichend Platz zur Verfügung gestellt werden. Federmohn breitet sich schnell aus und kann dabei seine Pflanznachbarn überwuchern, wenn er zu eng gesetzt wurde. Die Pflanze zählt zu den größten Vertretern im Staudenbeet und eignet sich auch sehr gut als Schnittblume.

Federmohn Besonderheiten

In seiner ursprünglichen Heimat Japan und China breitet sich der Federmohn auf sonnigen Wiesen aus und blüht dort den ganzen Sommer. Der Federmohn besitzt cremeweiße Blüten. Die Züchtungen „Flamingo“ oder „Korallenfeder“ blühen zartrosa.

Aufgrund ihrer Größe kann die Pflanze gut als Sichtschutz fungieren oder unschöne Mauerwände kaschieren. Auch die Kübelpflanzung ist möglich. Wer eine Ausbreitung des Federmohns verhindern möchte, sollte entsprechende Maßnahmen ergreifen (Rhizomsperre).

Federmohn (Macleaya cordata)
Wuchseigenschaften:aufrechte Blütenstände, horstig, bildet Ausläufer
Wuchshöhe:200 – 300 cm
Blütezeit:Juli – August
Blütenform:rispenförmig
Standort:Sonne bis Halbschatten
Boden:frisch, durchlässig, nährstoffreich
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Ist Federmohn giftig?

Das Hahnenfußgewächs ist in all seinen Pflanzenteilen giftig. Es tritt ein brauner Milchsaft aus. Dieser kann zu Hautirritationen führen und Blasenbildung verursachen. Die Flecken lassen sich auf der Haut oder auf Textilien nur schwer entfernen.

Federmohn pflanzen – Standort

Für eine üppige Blüte benötigt die Pflanze einen vollsonnigen Standort. Auch halbschattige Plätze werden vertragen, allerdings müssen Abstriche hinsichtlich Wachstum und Blüte gemacht werden. An einem schattigen Standort kann sich der Federmohn nicht entwickeln und wird nur kümmerlich wachsen und kaum Blüten ausbilden.

Die Pflanzen sind robust und anpassungsfähig. Ein vollsonniger Standort vor einer Südmauer wird ebenso vertragen, wie Regen und Wind dem Federmohn nichts anhaben können.

Bei der Auswahl der Pflanznachbarn sollte die Neigung des Federmohns zum Wuchern bedacht werden. Riesen-Sonnenblumen, Chinaschilf oder Hoher Wiesenknopf können sich gegenüber dem Federmohn im Staudenbeet behaupten.

Federmohn pflanzen – Bodenansprüche & Substrat

Federmohn macht sich nicht nur im Gartenbeet, sondern auch im Kübel gut.

Im Garten

Der Federmohn kann in normalem Gartenboden gut gedeihen. Wichtig ist, für eine gute Durchlässigkeit des Bodens zu sorgen und ein nährstoffreiches Substrat bereitzustellen. Generell besitzt das Substrat aber keine negativen Auswirkungen auf die Wuchsfreude und Blütenfülle der unkomplizierten Gartenpflanze.

Im Kübel

Etwas anspruchsvoller zeigt sich der Federmohn, wenn er im Kübel kultiviert wird. Blumenerde auf Kompostbasis bietet sich an. Die Durchlässigkeit der Pflanzerde wird durch die Zugabe von Sand, Lavagranulat oder Blähton verbessert.

Federmohn pflanzen – Schritt für Schritt

  1. Standort finden
  2. Boden vorbereiten
  3. Pflanzabstand beachten
  4. Pflanzloch ausheben
  5. Pflanze wässern
  6. Drainage anlegen
  1. Wachstumssperre einbauen
  2. Pflanze einsetzen
  3. Substrat auffüllen
  4. Erde leicht andrücken
  5. Pflanze ausreichend wässern

Der beste Zeitpunkt, um Federmohn zu pflanzen, ist das Frühjahr. Bei der Wahl des Standortes ist auf ausreichend Pflanzabstand zu achten. Damit sich der Federmohn zu einer imposanten Staude entwickeln kann, sollten sich im Umkreis von 1,5 Metern keine Pflanznachbarn befinden.

➔ Federmohn pflanzen im Kübel

Auch im Kübel benötigt der Federmohn ausreichend Platz. Es ist auf einen entsprechend tiefen wie auch breiten Pflanzkübel zu achten. Die Pflanze bildet eine kräftige Pfahlwurzel aus. Daher sollten die Pflanzgefäße mindestens 60 bis 70 Zentimeter tief sein.

➔ Pflanztipps im Überblick

TätigkeitErläuterung
Standort bestimmen• hell
• vollsonnig bis halbschattig
• ausreichend Pflanzabstand
Substrat vorbereiten• locker
• durchlässig
• sandig
Pflanzung vornehmen• Wurzelballen wässern
• Drainage anlegen
• Wurzelsperre einbringen

Federmohn pflegen

Federmohn pflegen
Detailansicht der Blüten. © wiha3 / stock.adobe.com

➔ Federmohn gießen

An einem sonnigen Standplatz verdunstet der Federmohn sehr viel Feuchtigkeit über sein üppiges Blattwerk. Eine regelmäßige Bewässerung ist notwendig. An heißen Tagen bietet es sich an, mehrmals zu gießen. Dabei ist darauf zu achten, dass Staunässe vermieden wird.

Die oberste Erdschicht darf einige Zentimeter antrocknen, bevor die nächste Wassergabe erfolgt. Hierbei hilft die Fingerprobe.

Kübelpflanzen verbrauchen die vorhandene Feuchtigkeit sehr schnell und müssen entsprechend häufig gegossen werden. Das Gießwasser wird direkt auf die Wurzelscheibe gegeben. Tritt die Feuchtigkeit aus der Bodenöffnung aus, ist der Feuchtigkeitsbedarf des Federmohns gedeckt.

Sammelt sich das Gießwasser im Untersetzer, droht Staunässe. Daher ist der Untersetzer nach jedem Gießen auf angestautes Wasser hin zu kontrollieren.

➔ Federmohn düngen

Freilandpflanzen wachsen üppig und benötigen in der Regel keine zusätzliche Nährstoffzufuhr. Nährstoffarmer Boden kann im Frühling durch die Zugabe von Kompost oder Stallmist aufgewertet werden.

Werden Mangelerscheinungen in Form von spärlicher Blütenbildung oder schlaffen, blassgrünen Blättern deutlich, wird organischer Dünger in Form von Rindenhumus oder Hornspänen auf die Wurzeln gegeben.

Im Kübel braucht die Pflanze den Nährstoffvorrat schnell auf. Während der Wachstumsphase wird in monatlichen Abständen Flüssigdünger verabreicht. Alternativ kann im Frühsommer ein Langzeitdünger in Form von Stäbchen oder kleinen Kegeln gegeben werden. Die Nährstoffe werden dann schrittweise abgegeben und ein Nachdüngen ist nicht notwendig.

➔ Federmohn schneiden

Der Federmohn ist gut schnittverträglich und kann jederzeit gekürzt werden, wenn er unerwünschte Ausmaße annimmt. Damit sich die Pflanze nicht selbst aussät und damit noch mehr vermehrt, sind die verwelkten Blütenstängel zu entfernen. In den Wintermonaten erfolgt ein bodennaher Rückschnitt. Dies fördert den Neuaustrieb im kommenden Gartenjahr.

➔ Federmohn Pflegetipps im Überblick

TätigkeitErläuterung
Gießen• regelmäßig
• Boden darf antrocknen
• Staunässe vermeiden
Düngen• Boden mit Kompost aufwerten
• Freilandpflanzen nicht zusätzlich düngen
• Kübelpflanzen erhalten zwischen April und September Flüssigdünger
Schneiden• ganzjährliche Schnittmaßnahmen möglich
• Verblühtes entfernen
• zwischen November und April bodennaher Rückschnitt

Federmohn vermehren

Federmohn kann mithilfe folgender Methoden vermehrt werden:

  1. Teilung
  2. Wurzelschnittlinge
  3. Samen

➔ Federmohn vermehren durch Teilung

Diese Form der Vermehrung gelingt auch Laien. Im Frühling wird die Pflanze an einem frostfreien Tag ausgegraben. Die Erde wird vom Wurzelballen abgeschüttelt. Nun kann die Wurzel mithilfe von Messer oder Spaten in einzelne Segmente zerteilt werden. Die Teilstücke werden anschließend separat eingepflanzt.

➔ Federmohn vermehren mit Wurzelschnittlingen

Da der Federmohn kräftige Rhizome ausbildet, ist die Vermehrung mittels Wurzelschnittlingen möglich. Im Frühling oder im Herbst wird hierfür ein Ausläufer von der Mutterpflanze abgetrennt. Das Teilstück wird in etwa sechs Zentimeter lange Abschnitte geschnitten.

Der untere Schnitt wird schräg angesetzt. Den oberen Schnitt führen Sie gerade aus. So können die beiden Schnittstellen beim Einpflanzen nicht verwechselt werden.

Für die Pflanzung füllen Sie kleine Tontöpfe mit Anzuchterde. Die Wurzelschnittlinge werden mit dem schrägen Abschnitt nach unten separat in die Pflanzgefäße gesetzt. Die gerade Schnittstelle ragt nicht aus dem Pflanztopf, sondern schließt mit dem Substrat ab und sollte nur dünn mit Anzuchterde bedeckt sein.

Die Wurzelstücke werden regelmäßig bewässert und warm und halbschattig aufgestellt. Haben sich mindestens zwei Blattpaare gebildet, kann der Federmohn ausgepflanzt werden.

➔ Federmohn vermehren mit Samen

Wer bereits eine Pflanze besitzt, kann im Herbst die reifen Samen für die Vermehrung nutzen. Die Vorkultivierung erfolgt zwischen Januar und März im warmen Zimmer. Für die Anzucht kann eine Pflanzschale genutzt werden, die mit einer Abdeckung aus Glas oder Plastik versehen wird. Sehr gut eignet sich ein Minigewächshaus.

Das Pflanzgefäß wird mit Anzuchterde gefüllt. Die Samen werden in einer Tiefe von 0,5 Zentimetern im Pflanzgefäß verteilt. Die Anzucht erfolgt an einem hellen, aber nicht vollsonnigen Standort bei Temperaturen zwischen 18 und 22 Grad.

Die Keimung setzt nach etwa drei bis sechs Wochen ein. Dann kann die Abdeckung von den Sämlingen entfernt werden. Nach der Bildung der ersten Blattpaare werden die Pflanzen vereinzelt. Ab Mitte Mai kann die Pflanzung ins Freiland erfolgen.

Krankheiten und Schädlinge am Federmohn erkennen

Die größte Gefahr für die ansonsten robuste Pflanze geht von Schnecken aus. Diese machen sich über die jungen Triebe her und können quasi über Nacht einen Kahlfraß am Federmohn verursachen. Dies ist für die wuchsfreudige Pflanze zwar keine Hürde und sie wird schnell wieder austreiben, allerdings beeinträchtigt Schneckenfraß den kompakten Wuchs.

Schnecken sollten regelmäßig abgesammelt werden. Im Frühling kann vorbeugend Schneckenkorn ausgelegt werden. Auch aus Kaffeesatz, Eierschalen oder Tannennadeln lassen sich natürliche Barrieren errichten, welche es den Schnecken schwer machen, die Pflanze zu erreichen.

Ist die Pflanze von einem weißen Belag überzogen, liegt wahrscheinlich ein Befall mit Mehltau vor. Alle betroffenen Pflanzenteile sind umgehend zu entfernen. Spritzungen mit einem Gemisch aus Wasser, Milch und Spülmittel helfen, die Pilzsporen zu bekämpfen. Dafür wird Wasser im Verhältnis 6:1 mit Milch vermischt. Anschließend werden einige Spritzer Spülmittel dazu gegeben.

Federmohn überwintern

Der Federmohn ist im Freiland gut winterhart und benötigt keinen zusätzlichen Schutz. Kübelpflanzen sind vor Frosteintritt auf einer Unterlage aus Holz oder Styropor zu platzieren, damit das Gefäß nicht durchfriert. Auf dem Substrat wird ein Schutz aus Reisig und Laub aufgebracht. An milden Tagen wird die Kübelpflanze leicht angegossen. Eine Düngung bleibt im Winter aus.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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