Kirschtomaten sind klein, süß und lecker und vor allem bei Kindern sehr beliebt. Damit Sie eine reiche Ernte erwarten können, gilt es beim Pflanzen einiges zu beachten.

Tomaten sind nicht nur lecker und vielseitig verwendbar, sie besitzen zudem wenig Kalorien, viel Vitamin E und wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Nicht jeder hat jedoch die Möglichkeit, die Nachtschattengewächse im eigenen Garten anzubauen.

Kirschtomaten (Solanum lycopersicum) bieten auch Balkongärtnern eine Alternative, sich mit frischem Gemüse zu versorgen. Die kirschgroßen Minitomaten werden aufgrund ihres süßen Geschmacks auch von Kindern gern genascht. Der Anbau kann im Beet wie im Kübel auf Balkon oder Terrasse erfolgen.

Optimale Pflanzbedingungen für Kirschtomaten

❖ Standort:

Damit Kirschtomaten gut gedeihen und ihr intensives Aroma entwickeln, ist der passende Standort ausschlaggebend. Alle Tomatensorten lieben die Sonne. Halbschatten wird weniger gut vertragen und lediglich während der Anzuchtphase geduldet. Wenn Sie eine reiche Ernte erwarten, platzieren Sie die Kirschtomaten an einem vollsonnigen, warmen und luftigen Standort mit ausreichend Platz.

Ganz wichtig bei der Standortwahl ist, dass die Kirschtomaten geschützt stehen. Sind die Stauden Regen und Wind ausgesetzt, kann es zur gefürchteten Krautfäule kommen. Sorgen Sie also für einen Regenschutz. Kirschtomaten gedeihen sehr gut in einem Gewächshaus oder unter einer speziellen Abdeckung.

❖ Substrat:

Tomaten sind Starkzehrer. Das bedeutet, sie haben großen Hunger nach Nährstoffen. Ein karger Boden wäre also gänzlich ungünstig für die kleinen Tomaten. Besonders bei der Haltung im Kübel kommt es auf eine nährstoffreiche Erde an. Das Angebot an Substrat im Pflanzgefäß ist begrenzt und braucht sich daher schneller auf, als dies bei der Freilandpflanzung der Fall wäre.

Der Boden sollte frisch und durchlässig beschaffen sein. Lockern Sie daher die Erde gut auf oder versetzen Sie einen schweren Boden mit Kies oder Lavagranulat. Haben Sie die Möglichkeit, bestimmen Sie den pH-Wert des Bodens. Liegt das Ergebnis bei einem Wert über 6, ist das passende Substrat für die Kirschtomaten gefunden.

Auf Nummer sicher gehen Sie bei der Wahl des Substrats bei handelsüblicher Gemüseerde, die Sie regelmäßig mit Tomatendünger versorgen. Sie können auch Blumenerde verwenden und diese mit Kompost vermischen.

Substrat in Kürze:

  • nährstoffreich
  • durchlässig
  • frisch
  • feucht
  • kalkhaltig
  • pH-Wert 6 und höher

❖ Pflanzzeit:

Kirschtomaten pflanzen
© Markus – Fotolia.com

Bei der Pflanzung von Kirschtomaten sollten Sie etwas Geduld mitbringen. Erst nach den Eisheiligen, also frühestens Mitte Mai, ist es an der Zeit, die Pflanzen ins Freiland zu setzen oder im Kübel auf dem Balkon zu platzieren.

» Tipp: Es sollten durchweg Temperaturen von 15 Grad und mehr herrschen, wenn die aus tropischen Regionen stammenden Kirschtomaten gepflanzt werden.

❖ Pflanz-Anleitung:

❶ Standort finden
❷ Pflanzloch ausheben
❸ Boden auflockern und aufwerten
❹ Pflanzabstand beachten
❺ Pflanzen einsetzen
❻ Substrat auffüllen
❼ Erde gut andrücken
❽ Rankhilfe einsetzen
❾ Pflanze angießen und mulchen

Zunächst machen Sie sich auf die Suche nach einem sonnigen und luftigen Standort. Die Jungpflanzen können Sie in der Zwischenzeit in ein Gefäß mit Wasser stellen, damit sich die Wurzelballen gut mit Feuchtigkeit vollsaugen können. Das Pflanzloch sollte mindestens in der doppelten Größe des Wurzelballens ausgehoben werden. Bereits vor der Pflanzung sollte das Substrat aufgewertet werden. Sie können dem Boden Hornspäne und Kompost beimischen. Damit erhält die Jungpflanze alle notwendigen Nährstoffe und ist mit einem organischen Langzeitdünger versorgt.

Möchten Sie mehrere Kirschtomaten pflanzen, achten Sie auf ausreichend Pflanzabstand. Stehen die Pflanzen zu eng, können sie sich nicht optimal entwickeln und sind anfälliger für den Befall mit Pilzen. Halten Sie daher einen Pflanzabstand von etwa 70 Zentimetern ein. So bekommen die Minitomaten von allen Seiten Luft und es kommt zu keinem Feuchtigkeitsstau.

Steigen aus dem Wassergefäß keine Bläschen mehr auf, haben sich die Kirschtomaten ausreichend mit Feuchtigkeit vollgesaugt und können nun eingepflanzt werden. Setzen Sie die Pflanzen vorsichtig in die Erde. Sie können die Tomaten bis zu ihrem unteren Blattpaar in die Erde setzen. Füllen Sie nun das Substrat auf und drücken die Erde leicht an.

Jede Pflanze erhält nun eine Rankhilfe. Hierbei können Sie auf handelsübliche Rankhilfen für Tomaten zurückgreifen oder alternativ auch einen Stab aus Holz oder Bambus nutzen. Diesen führen Sie unmittelbar neben der Pflanze in die Erde ein und binden die ersten Ranken locker daran fest. Nach der Pflanzung benötigen die Kirschtomaten ausreichend Wasser. Damit der Boden nicht zu schnell austrocknet, kann regelmäßig gemulcht werden.

» Tipp: Erfahrene Gärtner kennen einen guten Trick: Einige Blätter von Beinwell oder Brennnessel direkt ins Pflanzloch geben. Dies versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen und fördert das Wachstum.

Kirschtomaten auf dem Balkon anbauen

Kirschtomaten auf dem Balkon
Ein sonniger Balkon ist ideal als Standort für Kirschtomaten – Bild: larisikstefania / stock.adobe.com

Besonders beliebt ist der Anbau von Kirschtomaten auf Balkon oder Terrasse. Selbst im Blumenkasten vor dem Küchenfenster gedeihen die Minitomaten ausgezeichnet. Sie können die Pflänzchen im Zimmer vorziehen und bereits im Februar mit der Aussaat beginnen. Bei Zimmertemperatur keimen die Samen innerhalb von 14 Tagen. Mitte Mai können die Pflanzen ins Freie.

Dabei sollten Sie wie folgt vorgehen:

❶ Pflanzgefäß auswählen
❷ Substrat vorbereiten
❸ Pflanzen wässern
❹ idealen Standort wählen
❺ Pflanze ausreichend angießen

Bei der Wahl des Pflanzgefäßes sollten Sie darauf achten, dass es nicht nur eine ausreichende Größe besitzt, sondern auch über genügend Abflusslöcher im Gefäßboden verfügt. Wenn das Gießwasser nicht ausreichend abfließen kann, staut es sich im Pflanzgefäß und es kommt zu Staunässe. Dies wird von den Wurzeln nicht vertragen. Die Pflanze kann sich nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgen und stirbt ab. Sorgen Sie daher rechtzeitig vor und bringen eine Drainage aus Kies oder Tonscherben im Gefäßboden an.

Das Substrat sollte ausreichend Nährstoffe besitzen. Sie können die Erde jederzeit mit Kompost vermischen und Hornspäne zugeben. Auf Nummer sicher gehen Sie mit handelsüblicher Gemüseerde, welche über eine ausreichende Nährstoffkonzentration verfügt. Das Pflanzgefäß wird zunächst bis etwa auf halbe Höhe mit Substrat gefüllt. Anschließend setzen Sie die Jungpflanzen ein.

Nach der Pflanzung sind die Kirschtomaten im Kübel oder Blumenkasten reichlich zu gießen. Es besteht ein hoher Feuchtigkeitsbedarf, besonders im Pflanzgefäß, wo nur eine begrenzte Menge an Substrat zur Verfügung steht.

Brauchen Kirschtomaten einen speziellen Schutz?

Kirschtomaten wachsen eher buschig und nicht vorrangig in die Höhe, wie herkömmliche Tomaten. Versorgen Sie die Minitomaten dennoch mit einer Rankhilfe. Bereits Jungpflanzen erhalten diese Stäbe, damit sie nicht vom Wind abgeknickt werden.

Die Stärke der Stäbe kann bei etwa zehn Millimetern liegen. Bei der Länge ist ein knapper Meter für die eher kleinwüchsigen Tomaten ausreichend. Binden Sie die Pflanze nicht zu straff an der Rankhilfe fest. Eine herkömmliche Schnur könnte in die Pflanzstiele einschneiden und die Pflanzen beschädigen oder abknicken. Verwenden Sie daher speziellen Pflanzenbinder oder -klammern. Alternativ können die Pflanzen auch mit Bast oder alten Feinstrumpfhosen angebunden werden.

Kirschtomaten benötigen in jedem Fall eine Überdachung, damit sie vor Regen geschützt werden. Ist der Balkon oder die Terrasse überdacht, sind Sie auf der sicheren Seite. Ansonsten lohnt der Bau spezieller Schutzdächer. Bauen Sie nur einige wenige Pflanzen an, sind diese auch durch handelsübliche Tomatenhauben gut geschützt.

Welche Sorten von Kirschtomaten eignen sich für die Pflanzung?

Sollen die Kirschtomaten knallig rot erscheinen und supersüß schmecken, bietet sich mit der Sorte „Angora super sweet“ ein wahrer Klassiker an. Auch die kirschgroßen Früchte von „Benarys Gartenfreude“ zeichnet ein besonders süßer Geschmack aus. Bis in den Spätherbst hinein werden Sie die Früchte von „Lady Birdy“ ernten können.

So bringen Sie Farbe ins Spiel

Mögliche Pflanznachbarn der Kirschtomate

Meist werden Sie Ihre Kirschtomaten wahrscheinlich in einen separaten Pflanzkübel setzen. Bei der Pflanzung ins Freiland gilt es zu bedenken, dass sich Kirschtomaten und Kartoffeln nicht miteinander vertragen. Von Vorteil ist dagegen die direkte Nachbarschaft zu Tagetes oder Ringelblumen. Dies gibt nicht nur ein hübsches Bild im Bauerngarten ab, die Blühpflanzen sorgen auch dafür, dass die Kirschtomaten nicht von Schädlingen oder Pilzen befallen werden.

Pflegehinweise für die Kirschtomate

Die jungen Pflanzen sind regelmäßig zu bewässern. Ansonsten ist ein Platzen der Früchte zu befürchten. Die Erde darf nicht austrocknen. An heißen Tagen sollten Sie sich morgens und abends mit der Gießkanne bewaffnen. Gießen Sie reichlich, schwämmen Sie die Pflanzen aber nicht ein. Staunässe führt sehr schnell zur Wurzelfäule und damit zum Absterben der Tomaten.

Sorgen Sie weiterhin für ausreichend Nährstoffe. Düngen ist regelmäßig nötig. Sie können dabei auf handelsüblichen Tomatendünger setzen oder eine organische Düngung mit Kompost und Hornspänen favorisieren.

» Tipp: Besonders groß ist der Nährstoffbedarf, wenn die Pflanzen bereits Früchte tragen. Düngen Sie daher konstant weiter.

❖ Regelmäßig ausgeizen notwendig?

Tomaten Triebe ausgeizen
Den neuen Trieb zwischen Haupttrieb und Nebentrieb entfernen (ausgeizen) – Bild: R. Dühmke / Gartentipps.com

Das Ausgeizen ist bei Tomaten eine wichtige Pflegemaßnahme. Da Kirschtomaten von Natur aus buschig wachsen, ist das Ausgeizen nicht zwingend notwendig. Bilden die Pflanzen jedoch besonders viele Seitentriebe aus, macht das Ausgeizen auch bei den Minitomaten Sinn. Sie können die Triebe mit den Fingernägeln abknipsen. Erst bei festeren Trieben müssen Sie zur Schere greifen.

❖ Vorsicht Krankheiten

Kirschtomaten sind recht widerstandsfähig, jedoch nicht komplett resistent gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Am häufigsten kommt die Braunfäule vor. Der Pilzbefall führt zu braunschwarzen Verfärbungen der Blätter und geht später auch auf die Früchte über. Feuchtigkeit begünstigt die Entstehung von Braunfäule.

Weitere Krankheiten:

  • Grauschimmel
  • Dürrfleckkrankheit
  • Fusarium-Welke

Zu den klassischen Schädlingen zählen die Tomatenminiermotten. Besonders Jungpflanzen sind betroffen. Befallen sind Knospen und Früchte. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile. Der Handel bietet seit einiger Zeit auch spezielle Fallen an. Dabei wird ein bestimmter Lockstoff in eine Wasserschale gefüllt.

❖ Erntezeit

Kirschtomaten können bereits ab Juli geerntet werden. Bis in den Herbst hinein werden Sie die saftigen Früchte abpflücken können.

Es werden die ganzen Trauben geerntet. Das erhöht die Haltbarkeit. Bewahren Sie die Tomaten trocken und bei Raumtemperatur auf. Tomaten gehören nicht in den Kühlschrank, denn sie verlieren dort sehr schnell ihr Aroma.

» Tipp: Lagern Sie die Kirschtomaten getrennt von anderem Obst und Gemüse.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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