Kleine, kahle Stellen im Rasen lassen sich leicht ausbessern. Bei einem extrem verfilzten und vermoosten Rasen reicht das leider nicht – hier ist Erneuerung angesagt.

Endlich geht sie wieder los, die „wahre“ Gartensaison, denn die ersten warmen Tage im Jahr locken uns sofort nach draußen. Natürlich gab es auch im Herbst und sogar im Winter Aufgaben, die erledigt werden mussten. Frühjahr und Sommer sind für jeden Hobbygärtner aber immer noch die schönsten Jahreszeiten.

Allerdings haben Frost und zu viele Regenschauer auch ihre Spuren hinterlassen, was vor allem an der sonst so grünen Rasenfläche auffällt. Wo vorher noch Halm an Halm sprießte, sind nun plötzlich kahle Stellen sichtbar oder aber vom Rasen ist so gut wie gar nichts mehr sichtbar, weil sich Moos und Unkraut breit gemacht haben.

Jetzt ist guter Rat teuer, denn so möchte man den Rasen auf keinen Fall belassen. Überlegen Sie zunächst, ob sich das „Elend“ durch vertikutieren wieder beheben lässt. Ist das nicht der Fall, muss die Rasenfläche erneuert werden. In der nachfolgenden Schritt für Schritt Anleitung erfahren Sie, worauf zu achten ist und wie Sie am besten vorgehen.

Schritt 1 – Alte Rasenfläche abtragen

Motorhacke Motorfräse
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Bester Zeitpunkt: Frühjahr, April / Mai oder Herbst, bei Temperaturen um die 10 Grad.

Das klingt nach viel Aufwand, muss aber sein, damit sich der neue Rasen wieder gut entwickeln kann. Mit welchem Werkzeug Sie hierbei vorgehen, hängt von der Größe Ihrer Rasenfläche ab. Kleine, überschaubare Flächen können mit einem Spaten abgestochen werden. Bei größeren Arealen würde diese Methode zu lange dauern und Sie an Ihre körperlichen Grenzen bringen. Leichter und schneller erledigen Sie diese Aufgabe mit Motorkraft. Wichtig ist, dass die alten Rasenbüschel, inklusive Moos und Unkraut, komplett aus der Erde gehoben werden, sprich auch die Wurzeln müssen raus. Das schafft man am besten mit einer Motorhacke, deren Klingen sich sowohl vorwärts als auch rückwärts drehen.

Die 6 PS starke Bodenfräse von boels.de ist dafür beispielsweise ideal und lässt sich ganz simpel tage- oder wochenweise mieten. Durch den Vorwärts- und Rückwärtslauf lassen sich auch besonders harte Erdschollen „aufreißen“ und so vom alten Rasen befreien. Positiver Nebeneffekt: Der Boden wird direkt aufgelockert.

Tipp: Wenn Sie den alten Rasen vor dieser Aktion noch einmal mähen, werden Sie später weniger abharken müssen.

Schritt 2 – Fläche säubern

Verfilzte Rasenteile, Moos und Unkraut können natürlich nicht auf dem durchgehackten Boden liegen bleiben. Sie würden dem neuen Rasen viel Platz und auch Kraft zum Wachsen nehmen und außerdem unschön aussehen. Es ist jetzt also an der Zeit, besagte Reste abzutragen. Am besten geht das mit einer normalen Gartenharke.

Tipp: Warten Sie damit ruhig einen halben Tag. Abgetrocknetes Gras, Moss etc. lässt sich leichter entfernen als feuchtes.

Schritt 3 – Boden ebnen und verdichten

Ist die Fläche sauber, muss sie begradigt werden. Das ist wichtig, damit später keine Buckelpiste entsteht. Aber nicht nur Löcher und Hügel sollten ausgeglichen werden, auch die Fläche an sich verläuft im besten Fall immer gleich hoch, dass heißt, sie fällt zu keiner Seite hin ab. Wenn Ihr Grundstück bzw. die neu anzulegende Rasenfläche allerdings an einem Hang liegt, werden nur die Unebenheiten ausgeglichen.

Gerade, oder nicht?

Am besten testen Sie dies mit einem Schnurgerüst. Stecken Sie kleine Holzkeile in die Erde, an der dann eine lange Schnur befestigt wird. Diese wird dann quer über die Rasenfläche gespannt – bleiben Sie dabei so weit wie möglich auf dem Erboden. Wem diese Methode nicht ausreicht, der kann jetzt noch mit einer Wasserwaage prüfen, ob gravierende Höhenunterschiede bestehen. Ausgeglichen werden diese dann mit Hilfe einer Harke. Größere Mengen Erde lassen sich übrigens wunderbar mit dem Harkenrücken verteilen.

Boden glätten – aber wie?

Aussaat Rasen
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Nachdem Löcher und Höhenunterschiede ausgeglichen sind, muss der Boden noch geglättet bzw. verdichtet werden. Üblicherweise wird dafür eine Rasenwalze verwendet.

Die Walze wird vor Ort mit Wasser gefüllt und erhält so das benötigte Gewicht. Wer nicht extra eine Walze anschaffen möchte, kann sich auch anders behelfen. Nehmen Sie ein großes Brett oder eine Holzpalette und befestigen Sie daran ein Seil. Nun ziehen Sie Ihre selbstgebaute „Glättungsmaschine“ in gleichmäßigen Bahnen über die neue Rasenfläche. Das Gewicht ist zwar nicht mit der einer Walze vergleichbar, der Glättungseffekt aber fast genau so gut.

Ist alles verdichtet, wird der Boden noch einmal mit einer Harke leicht „gelockert“. So entsteht ein optisch ansprechender, und für die folgende Aussaat des neuen Rasens, perfekt vorbereiteter Boden.

Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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