In Hanggärten gleichen Treppen nicht nur Höhenunterschiede aus. Mit der passenden Gestaltung können sie auch einen echten Hingucker in Ihre Garten darstellen.

Gartentreppe
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Nicht immer ist der eigene Garten weitgehend ebenerdig. Teilweise sind hier größere Neigungen zu überwinden oder das Gelände gilt als abschüssig. Um den eigenen Garten trotzdem so gut wie möglich nutzen können, bietet sich in diesem Fall der Einsatz von Gartentreppen an. Angefangen von der Wahl der Materialien über die Bauweise bis hin zur finalen Gestaltung gibt es eine Vielzahl an Möglichkeiten.





Wann ist eine Gartentreppe erforderlich?

Noch vor wenigen Jahren waren Gartentreppen eine Seltenheit. Wer heute einen Blick in Gärten wirft, wird feststellen, dass sie immer häufiger vorkommen. Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe, warum Gartentreppen gebaut werden:

1. Sie dienen als gestalterisches Element.
2. Mit ihnen werden Höhenunterschiede überbrückt.

Gerade bei stärkeren Geländeneigungen, die oftmals das Anlegen der Gärten in verschiedenen Ebenen nahelegen, ist der Bau einer Gartentreppe empfehlenswert. Im Hanggarten ermöglichen Sie eine praktische Aufteilung des Gartens in Erholungs- und Nutzbereich. Treppenart und Gestaltung an sich sind von der Hanggröße abhängig. Einzelne Stufen, die in regelmäßigen Abstand verlegt werden, reichen aus, wenn die Begehung des Gartens bei leichter Hanglage nur erleichtert werden soll.

Tipp: Gerade wenn nur einzelne Stufen verlegt werden, ist es wichtig, dass diese breit genug sind, sodass sie trotz unterschiedlicher Schrittlänge problemlos erreicht werden.

Bei größeren Höhendifferenzen sollte immer eine richtige Treppe gebaut werden. Der Treppenbau erfolgt parallel zum eigentlichen Hang. Um die Gartengestaltung nicht zu gefährden, ist es ratsam, mit Serpentinen zu arbeiten, die für einen leichten Richtungswechsel sorgen und den Garten insgesamt eleganter wirken lassen.

Gartentreppe in den Garten integrieren

Für die individuelle Gartengestaltung gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie die Treppen integriert werden können:

➙ Ohne Einfassung
Eine der elegantesten Lösungen bleibt es bis heute, die Treppe ohne eine klare bauliche Einfassung in den Garten zu integrieren. Um sie trotzdem von dem Rest des Garten abzuheben und als Weg zu markieren, ist die Einbettung in ein Staudenbeet, das sich an beiden Seiten erstreckt, möglich.

➙ Mit Einfassung
Die zweite Variante ist die Einbindung der Treppe als klares Bauwerk. Dies kann beispielsweise durch flankierende Mauern erfolgen. Wer sich mit so viel Beton nicht anfreunden kann, greift stattdessen auf eine immergrüne Hecke zurück. die problemlos beschnitten werden kann. Ideal ist Buchsbaum. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie eine solche Hecke gestaltet werden kann:

    • Die Hecke hat eine durchgehend einheitliche Höhe, wobei sich diese an der Höhe der obersten Stufe ausrichtet.
    • Der Verlauf der Hecke wird der Treppe angepasst. Die Wangen verlaufen also aufsteigend bzw. absteigend mit den Treppenstufen.

» Lesetipp: Hecke schneiden: Was ist wann erlaubt?

Besonderheit bei freistehenden Treppen

Gartentreppe freistehend
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Neben eingefassten bieten sich freistehende Treppen als Alternative an. Auch sie lassen sich mit unterschiedlichen Höhendifferenzen versehen. Im Vergleich zu eingefassten Modellen bieten sie aber strenge Sicherheitsvorkehrungen. So muss ab einer Höhendifferenz von einem Meter immer ein Geländer montiert werden. Bei längeren Treppen kann dann auf einen Handlauf ausgewichen werden. Hohe Treppen sind aus gestalterischer Sicht eine Herausforderung. Um sie aufzulockern, bieten sich Podeste und ein geschwungener Verlauf an. Sehr ansprechend wirken Treppen mit unterschiedlich breiten Stufen, die versetzt geplant werden.

Maße der Gartentreppen richtig abschätzen

Damit die Gartentreppen einen maximalen Nutzen bieten, ist es wichtig, dass die Abmessungen richtig eingeschätzt werden. Relevant sind vor allem die Stufenbreite und die Stufenhöhe.

➙ Stufenbreite
Im Garten dürfen Treppenstufen nicht zu schmal sein, denn sie müssen sich bei jeder Wetter- und Witterungslage sicher und stabil betreten lassen. Dies gilt für Kinder übrigens genauso wie für Erwachsene.

➙ Stufenhöhe
Die Auswahl der Stufenhöhe ist nicht so leicht. Grundsätzlich sollte lieber mit mehr Stufen gearbeitet werden, sodass auch Kinder und in ihrer Beweglichkeit eingeschränkte Personen diese problemlos nutzen können. Ideal ist eine Höhe von 10 bis 15 Zentimetern.

Bei seicht verlaufenden Hängen kann die Entscheidung auf Trittflächen statt klassischen Stufen erfolgen. Die Trittflächen lassen sich beispielsweise im leichten Versatz verlegen, wodurch eine besonders schöne Gesamtoptik entsteht.

Tipp: Bevor die Treppe gebaut wird, sollte der Verlauf möglichst genau geplant werden. Am besten funktioniert das mit einer Skizze. Weiterhin gilt es bei der Planung zu berücksichtigen, dass die erste Stufe immer in Beton eingebettet wird, sodass diese optimal und stabil sitzt. Die erste Stufe wird immer am stärksten belastet. Gleichzeitig muss darauf geachtet werden, dass sie rutschfest ist.

Material für Gartentreppen

Neben den Abmessung der Stufen wird das Gesamtauftreten einer Gartentreppe vor allem durch die Materialwahl geprägt. Im Außenbereich kommen andere Materialien infrage als innen. Von Fliesen, aber auch polierten Natursteinen und glatt geschliffenen Dielen ist prinzipiell abzuraten. Hier ist die Rutschgefahr im Herbst und Winter einfach am größten. Soll es Holz als Grundmaterial sein, ist darauf zu achten, dass die Dielen Querrillen aufweisen. Sie mindern die Rutschgefahr erheblich.

Grundsätzlich kommen sämtliche Materialien infrage, die mit einer rauen Oberfläche versehen sind. Dazu gehören also auch Beton und Naturstein. Weiterhin sind Pflastersteine eine gute Wahl.

Verschiedene Stufenarten

Für den Bau einer Gartentreppe kommen verschiedenartige Stufen infrage:

Stellstufen

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Die Verarbeitung von Stellstufen ist nicht ganz leicht, bietet aber den Vorteil, dass eine hohe Stabilität gegeben ist. Stellstufen erinnern auf den ersten Blick an die Knüppelstufen, unterscheiden sich aber in Zusammensetzung und Bauweise. Für eine solche Treppe werden Kantensteine gebraucht. Diese werden entweder aus Naturstein oder Beton hergestellt. Um die Kantensteine zu fixieren, werden sie in Magerbeton eingelassen. Dadurch sitzen sie später besonders stabil.

Damit Beton und Stufen nach Jahren der Beanspruchung nicht verrutschen und sich senken, ist es wichtig, unter dem Beton ein Schotterbett anzulegen, das wenigstens eine Tiefe von 80 cm haben sollte, wobei die unteren 30 cm auch durch einen günstigeren Füllsand ersetzt werden können. Dieser muss für optimalen Halt aber verdichtet werden.

Die Stufen können mit einer Antrittsfläche der Wahl versehen werden. Bei den Stellstufen haben sich Granit und Grauwacke bewährt. Sind die Stufen ausreichend breit, kann natürlich auch auf Pflastersteine zurückgegriffen werden. Werden Pflastersteine verarbeitet, muss zunächst Brechsand eingefüllt werden. Hier reicht eine Schicht von drei bis fünf Zentimetern aus.

Der größte Nachteil der Stellstufen ist die erforderliche hohe Genauigkeit. Wenn die Stellstufen nämlich einmal in den Beton eingelassen und dort ausgehärtet sind, lassen sie sich nicht mehr optimieren.

Blockstufen

Gartentreppe - Blockstufen
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Wer sich eine massive Treppe wünscht, die ausgesprochen robust ist, ist mit Blockstufen sehr gut beraten. Blockstufen sind deutlich robuster als Knüppel- und Stellstufen. Es gibt sie entweder aus Beton oder Naturstein, was sehr gut in die Gartenumgebung passt.

Auch für eine Gartentreppe aus Blockstufen muss der richtige Untergrund geschaffen werden. Ideal ist eine Sandschicht, die wenigstens zwei Zentimeter und maximal drei Zentimeter stark ist. Der Sand allein bringt die nötige Stabilität aber noch nicht mit. So wird darüber hinaus eine Schotterschicht gebraucht. Ideal ist hier eine Stärke zwischen 20 und 30 Zentimetern. Bei einer kleinen Treppe mit nur maximal vier Stufen muss kein Fundament gesetzt werden. Ansonsten ist die Herstellung einer Bindeschicht und eines Betonfundaments empfehlenswert. Dieses Fundament wird nur für die unterste Stufe gebraucht. Die Stufen werden versetzt aufeinander gelegt, sodass sie nicht wegrutschen können.

Knüppelstufen

Gartentreppe - Knüppelstufen
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In einen naturbelassenen Garten passen Treppen aus Beton nicht wirklich gut. Eine tolle Alternative sind in diesem Fall die sogenannten Knüppelstufen. Die Bauweise der Knüppelstufen ist der der Stellstufen sehr ähnlich, allerdings sind diese Treppen bei weitem nicht so stabil und beständig. Deswegen sind Knüppelstufen auch nicht empfehlenswert, wenn eine Treppe zur häufigen Beanspruchung gebraucht wird. Werden die Stufen aber nur gelegentlich benutzt, reicht das aus.Wesentlicher Bestandteil der Knüppelstufen ist Holz. Holz ist nicht witterungsbeständig und verfault mit der Zeit, sodass die Lebensdauer dieser Treppen doch stark eingeschränkt ist. Es werden hier prinzipiell auch keine Steinplatten eingesetzt, sondern Holzbohlen.

Es gibt verschiedene Holzarten, die für die Verwendung im Garten besonders empfehlenswert sind Eiche, Lärche und Douglasie

Auch bei den Auftrittsflächen wird prinzipiell auf ein Naturmaterial zurückgegriffen. Hier bietet sich entweder verdichteter Schotter oder auch Splitt an. Wichtig ist, dass hier nicht auf Holz, sondern immer auf ein wasserdurchlässiges Material zurückgegriffen wird. Dadurch kann die Feuchtigkeit versickern, was wiederum der Lebensdauer der Knüppelstufen zugutekommt.

Legstufen

Gartentreppe - Legstufen
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Die vierte Möglichkeit, wie die Treppe im Garten gestaltet werden kann, umfasst die Legstufen. Legstufen bestehen immer aus flachen Platten. Hier kann entweder auf Gehwegplatten oder Steinplatten ausgewichen werden. Bei den Gehwegplatten muss darauf geachtet werden, dass diese bestmöglich aus Beton oder Naturstein bestehen, sodass diese möglichst robust sind.

Legstufen werden mittlerweile sehr gern genutzt. Sie sind im Vergleich zu den Blockstufen deutlich dünner. So bewegt sich die Stärke hier zwischen drei und acht Zentimetern. Das bringt gleich zwei Vorteile: Zum einen ist die Verarbeitung deutlich günstiger und zum anderen haben die Platten ein geringes Eigengewicht, weshalb sie sich leicht verlegen lassen.

Damit die Legstufen wirklich halten, muss ein Fundament verarbeitet werden. Dieses sollte entweder aus Beton oder Schotter errichtet werden. Erforderlich ist eine Stärke von 30 cm. Für optimalen Halt sorgt zudem der Zementmörtel, der sowohl die Auftrittplatten als auch die Unterlegsteine aufnimmt.

Bei der ersten und letzten Stufe muss auf eine kleine Besonderheit geachtet werden. Hier sollte immer ein kleines Streifenfundament verarbeitet werden. Für die Erstellung wird Beton verwendet. Dadurch wird der stärkeren Belastung etwas entgegen gesetzt. Aus Stahlbeton hergestellte Fundamentplatten sorgen schließlich für weitere Sicherheit.

Ringo von Gartentipps.com

Gründer und Chef-Redakteur von Gartentipps.com. Hat auf dem Dorf (bei Oma) zwischen Stachelbeeren, Kirschbaum und Hühnerhof seine Leidenschaft fürs Gärtnern entdeckt.

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