Wer einen Holzzaun selber bauen möchte, braucht etwas handwerkliches Geschick. Unsere Anleitung hilft Ihnen dabei – Schritt für Schritt.

Holzzaun selber bauen
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Grundstücksbegrenzung, Sichtschutz oder Teil der Gartengestaltung, ein Zaun ist nicht nur zweckmäßig, sondern kann auch optisches Highlight bei der Gestaltung der Grünfläche werden. Ein Holzzaun bietet sich besonders für all diejenigen an, die ihren Zaun in Eigenregie aufstellen wollen. In unserem Ratgeber erfahren Sie alles Wichtige über die benötigten Materialien und wie man einen Holzzaun ganz einfach selber bauen kann.

Vor der Planung – welcher Holzzaun soll es sein?

Bevor mit der eigentlichen Planung des Holzzaunes begonnen werden kann, muss festgelegt werden, welche Art Holzzaun gebaut werden soll. Denn danach richtet sich die Länge der Pfosten, deren Befestigung im Boden und der benötigte Abstand zwischen den einzelnen Pfosten.

  • Jägerzaun – klein aber fein
Jägerzaun selber bauen
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Ein Jägerzaun ist auch als Scherenzaun bekannt und wird aus halbrunden Latten gefertigt, die in zwei Lagen über Kreuz verbunden sind. Fertige Zaunelemente sind wie eine Ziehharmonika zusammengeschoben und können so in der Höhe und der Breite etwas variiert werden. Die Höhe eines Jägerzauns ist begrenzt, so dass er als Sichtschutz ungeeignet ist. Als Einfassung für Beete oder hinter einer Hecke wird er jedoch gerne aufgestellt.

  • Sichtschutzzaun – für mehr Privatsphäre
Sichtschutzzaun selber bauen
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Der Sichtschutzzaun bietet, wie es der Name bereits verrät, Schutz vor unerwünschten Einblicken und kann in der Regel in einer Höhe von 1,80 m ohne vorherige Genehmigung errichtet werden. Neben den bereits vorgefertigten (aber auch recht teuren) Fertigelementen kann man mit Holz viele interessante Variationen gestalten. Ob mit Durchblick oder ohne bleibt dem Erbauer selbst überlassen.

  • Staketenzaun – Natürlichkeit ist Trumpf
Staketenzaun selber bauen
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Beim Staketenzaun wird gänzlich auf natürliche Materialien gesetzt und man findet ihn häufig in Natur- oder Bauerngärten. Besonders empfehlenswert ist das Holz von Eichen und Edelkastanien, aber auch Haselnuss- und Weidenruten werden wegen ihrem geraden Wuchs gerne verwendet. Vorgefertigte Elemente sind bereits mit Draht verbunden.

  • Lattenzaun – am beliebtesten
Lattenzaun selber bauen
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Ein Lattenzaun wird aus halbrunden oder flachen Latten gebaut und ist in Höhe und Gestaltung im Rahmen der örtlichen Bestimmungen frei wählbar. Neben dem Jägerzaun ist diese Variante die beliebteste Art ein Grundstück einzuzäunen. Die senkrecht angebrachten Latten sind gehobelt und manchmal in eleganten oder rustikalen Formen gedrechselt.

  • Rangerzaun – kostengünstig
Rangerzaun selber bauen
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Der Rangerzaun ist, wie der Staketenzaun, ein sehr naturverbundener Zaun, da er aus wenig bearbeiteten Holzbrettern gefertigt wird. Diese werden meist längs an den vorher aufgestellten Pfosten befestigt, aber man findet auch Rangerzäune mit senkrechter Lattung. Rangerzäune werden wegen der einfacheren Aufstellung und den geringeren Kosten für das Material gerne für die Einzäunung größerer Flächen eingesetzt.

Holzzaun selber bauen – Anleitung Schritt für Schritt

1. Planung

Sobald festgelegt ist, welcher Holzzaun gebaut werden soll, geht es an die eigentliche Planung. Da für jede Holzzaunart Pfosten aufgestellt werden müssen, sind zunächst einmal die Länge des Zaunes oder der einzelnen Seiten auszumessen. Danach gilt es den Abstand zwischen den Pfosten gleichmäßig zu verteilen, um ein stimmiges Gesamtbild zu erhalten. Am gebräuchlichsten sind Abstände von 1,80 bis 2,50 m zwischen den Pfosten. Soll ein Gartentor angebracht werden, müssen dessen Maße natürlich berücksichtigt werden.

» Hinweis:
Wenn der Holzzaun aus einzelnen Zaunlatten oder Brettern gebaut wird, können die Pfostenabstände individuell festgelegt werden. Bei fertigen Elementen ist man an deren Maß gebunden.

Werden die einzelnen Zaunlatten senkrecht angebracht, ist bei der Bestimmung der Pfostenabstände etwas Mathematik angesagt, da zwischen den einzelnen Latten meist ein kleiner Abstand gehalten wird. Hier lohnt sich eine maßstabsgetreue Zeichnung, damit am Ende vom Zaun nicht zu viel Lücke übrigbleibt und man genügend Material besorgt. Hat man die Anzahl der Pfosten ermittelt, muss deren Länge festgelegt werden. Diese richtet sich nach der Länge der Zaunlatten und ob die Pfosten darüber hinausragen sollen oder nicht.

» Tipp: Bei der Berechnung der Länge der Stützpfosten sollte der Balkenschuh nicht vergessen werden. Soll der Pfosten ohne Halterung in den Boden gerammt werden muss er je nach Bodenbeschaffenheit 30 – 50 cm länger berechnet und angespitzt werden.

Um die Länge der waagerechten Träger für die senkrechte Lattung zu ermitteln, wird das Maß von Pfostenmitte zu Pfostenmitte genommen. Je nach Höhe des Zaunes sollten hier mindestens zwei bis drei Träger auf der gesamten Länge veranschlagt werden.

2. Werkzeug und Material

Neben dem Holz für den Zaun benötigt man zum Holzzaun selber bauen noch einiges an Werkzeug und Material, welches in der folgenden Liste zusammengestellt ist:

  • Balkenschuhe oder Einschlaghülsen
    → für die Befestigung der Zaunpfosten und zum Schutz vor Nässe und Fäulnis
  • Schrauben
    → zum Befestigen der Träger und Latten
  • Zollstock
    → zum genauen Ausmessen
  • Wasserwaage, Richtlatte, Richtschnur
    → um Pfosten und Latten ins Lot zu bringen
  • Hammer, Fäustel, Kantholz
    → um die Pfostenträger oder die Pfosten selbst in die gleiche Höhe zu bringen oder in den Boden einzuschlagen
  • Schraubendreher, Akkuschrauber
    → für alles was verschraubt werden soll
  • Fertigbeton oder Trockenmörtel
    → zum Einbetonieren der Balkenschuhe
  • Schubkarre
    → um den Aushub der Löcher für die Pfosten aufzunehmen, oder um Fertigbeton darin anzurühren
  • Schaufel, Spaten
    → um die Löcher für den Beton auszuschachten
  • Abstandshalter für Latten
    → dafür eignet sich am besten eine Latte oder ein Brett in der gewünschten Breite des Abstands

3. Gelände vorbereiten

Zaun bauen Untergrund
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Bevor es daran geht die Pfosten zu setzen und die eventuell dafür benötigten Löcher auszuschachten, sollte der Boden unter dem Zaun eben gemacht und Laub und Äste entfernt werden. Damit die Pfosten später in einer Linie stehen, wird zunächst die Richtschnur gespannt. Dafür wird am Anfang und am Ende der Zaunseite je ein kleiner Holzpflock in den Boden gerammt und eine Richtschnur so daran befestigt, dass eine gerade Linie für die Pfosten vorgegeben ist. Danach wird die Position der Pfosten entsprechend der vorhergegangenen Planung markiert.

» Tipp:
Überprüfen Sie zur Sicherheit die Abstände nach jedem neu gesetzten Pfosten. Durch die Befestigung im Erdreich kann es zu kleinen Abweichungen kommen.

4. Pfosten aufstellen

Einschlaghülse Zaun
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Soll der Holzzaun ein Staketenzaun werden, können die angespitzten Pfosten direkt in den Boden geschlagen werden. Bei allen anderen Zaunarten ist ein Balkenschuh oder eine Einschlaghülse zu empfehlen, damit die Pfosten vor Feuchtigkeit und Fäulnis besser geschützt sind und stabiler stehen.

Wenn es sich beim Untergrund um festen, gewachsenen Boden handelt können Einschlaghülsen für die Befestigung der Pfosten verwendet werden. Diese werden an der gewünschten Stelle entlang der Richtschnur mit einem Kantholz und einem Fäustel in den Boden geschlagen. Eventuelle kleinere Höhenunterschiede im Gelände, können durch Abstufungen ausgeglichen werden.

Handelt es sich um frisch aufgefülltes Erdreich oder sehr sandigen Boden, müssen Balkenschuhe verwendet werden. Dafür wird für jeden Pfosten ein Loch in Spatenbreite und 30 – 40 cm Tiefe ausgehoben. Die Löcher werden anschließend mit Beton bis kurz unter die Oberkante befüllt. Anschließend werden die Pfostenträger entlang der Richtschnur in den Beton gesetzt.

» Tipp:
Wer sich das Anrühren von Beton sparen möchte, verwendet Schnellbeton. Dieser wird direkt aus dem Sack in das Loch geschüttet und anschließend nach Vorschrift gewässert.

Mit einer Wasserwaage und der Richtlatte wird überprüft, ob alle Pfostenträger in einer Linie und im Lot stehen, ein genaueres Ergebnis erzielen Sie mit einem Kreuzlinienlaser. Mit einem Kantholz und einem Hammer können kleine Korrekturen in der Höhe und seitlich vorgenommen werden.

Sobald der Beton fest ist (entfällt bei den Einschlaghülsen) können die Pfosten aufgestellt und mit Hilfe von Schrauben befestigt werden.

5. Lattung anbringen

Zaun bauen Latten
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Werden die Latten waaggerecht angebracht, können diese nun direkt an die Pfosten angeschraubt werden. Bei senkrechten Latten müssen erst noch die waagerechten Trägerlatten an den Pfosten angebracht werden. Auf diese können dann die Zaunlatten geschraubt werden. Um zwischen den Latten gleichmäßige Abstände zu haben, ist ein schmales Holzbrett in der gewünschten Breite sehr hilfreich. Es wird einfach zwischen die Zaunlatten gehalten und gibt so den gleichmäßigen Abstand von oben bis unten, Latte für Latte, vor. Ein Kantholz, welches unter die Latte gelegt wird, sorgt bei ebenem Untergrund für gleichmäßige Höhe. Man sollte dies aber mit Hilfe der Richtlatte und einer Wasserwaage zur Sicherheit laufend überprüfen.

Holzzaun selber gebaut – Streichen nicht vergessen!

Zaun streichen
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Wurden die Pfostenträger in ein Betonbett gesetzt, wird dieses mit etwas Erdreich nach dem Durchtrocknen bedeckt. Wer die Holzelemente nicht bereits vor dem Errichten des Zaunes mit Holzschutz behandelt hat, sollte dies jetzt noch machen, damit der selber gebaute Holzzaun auch lange in seiner ganzen Pracht erhalten bleibt.

Holzzaun selber bauen – Video-Anleitung

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Dagmar von Gartentipps.com

Seit über 14 Jahren ist Dagmar Dittfeld als Online-Redakteurin für Gartentipps.com aktiv. Auf dem Land aufgewachsen, weiß sie die Vorzüge eines Selbstversorger-Gartens auch heute noch zu schätzen. Ihre ganz besondere Leidenschaft gilt der Gestaltung von Garten, Balkon und Terrasse. Mit ihren Ideen zum Dekorieren, Do-It-Yourself und Upcycling hat Dagmar schon viele Leser zum Nachmachen inspiriert.

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